Unsere gemeinsame Reise nach Venedig

Eigentlich begann alles mit den Worten meiner Tochter „Papa, Du bist voll scheiße“.



OK …. Sie sagte es mit einem Lächeln im Gesicht und meinte es nicht wirklich ernst, außerdem ist das sonst nicht so ihre Ausdrucksweise. Aber warum bin ich nun voll sch….. ?


Weil ich ständig, so Carolin, mit den Modellen zum fotografieren in den Urlaub fahre und die beiden, Carolin und Emily, dann zuhause bleiben und irgendwie ist das doch nicht das gelbe vom Ei. Wenn man nun bedenkt das wir hier schließlich von meinen Töchtern reden kann nich nur sagen „damit haben die beiden völlig recht!


Also haben wir uns zusammengesetzt und besprochen wo es denn hin gehen soll ….. nun ja, ihr könnt es euch denken, Venedig sollte es sein. Und dieses mal, so habe ich es den beiden versprochen, nicht um dort ständig mit dem Fotoapparat umher zu laufen.


OK, die Kamera musste dann doch mit, aber ich bin tatsächlich nur einen Abend um die Häuser zum fotografieren gezogen. Wobei mich, zu meiner Verwunderung, Carolin an diesen Abend begleitet hat.


Am Reisetag ging es dann vom Hamburger Airport aus nach Treviso. Von dort aus dann mit dem Bustransfer, welcher eine gute Stunde braucht, weiter bis zum „P. le Roma“ in Venedig.

Von hier aus fahren dann die Wasserbusse in alle möglichen Richtungen.



Zum Thema „Wasserbus“ kann ich nur eins sagen. Es lohnt sich auf jeden Fall diese ausgiebigst zu nutzen! Wir haben je ein Ticket für 2 Tage zu 25€/Person gekauft was, im Nachhinein gesehen, eine sehr lohnenswerte Anschaffung war. Die Wasserbusse bringen dich wirklich überall in und um Venedig hin, selbst die entlegenen Inseln wie z.B. Murano werde durch Wasserbusse angefahren.  Und …. Venedig sollte man auf jeden Fall auch von der Wasserseite aus gesehen haben.


Unsere erste Fahrt ging also vom „P.le Roma“  mit der Linie 1 durch den „Kanale Grande“ in Richtung Süden welcher bei Nacht wirklich atemberaubend ist. Hier konnten wir in der Linie 1 einen Platz draußen am Bug besetzen…..nicht gerade warm aber mit einer perfekten Sicht auf das Geschehen im und um den Kanale Grande !


Unsere Haltestelle war nach 11 Fahrminuten erreicht und der anschließende Fußmarsch  zu der Unterkunft war nicht länger als 5 Fußminuten.


Die Übernachtung war für drei Nächte in einer RBnB Wohnung gebucht  und vor Ort wurden wir freundlich begrüßt. Zusätzlich gab es noch so einige Tipps Venedig betreffend mit auf den Weg.


Jetzt aber los, wir wollten Venedig bei Nacht erleben. Was einem sehr schnell klar wird, Venedig ist bei weitem nicht so groß wie es zu Anfang auf der Karte erscheint. Im Prinzip kommt man überall Fußläufig hin. Ich schätzte mal dass man von der obersten Nordseite bis zum Süden nicht länger als 40 min zu Fuß unterwegs ist. So sind wir dann auch immer zwischen 12 und 18km/Tag durch die sehenswerten kleinen Gassen von Venedig gelaufen. Immer wieder über irgendwelche kleinen Brücke, enge Gassen entlang von unzähligen Bars oder unterschiedlichen Läden und weiten Plätze entlang.



Venedig am Tag hat nicht halb so viel Charme wie in der Nacht und wirkt auf mich, trotz unserer Jahreszeit, in der nicht so viele Touristen unterwegs sind, wesentlich hektischer. Der Kanale Grande wirkt am Tag ebenfalls hektisch und laut. Aber am Tage ist es sehr Interessant mit anzusehen wie hier ALLES auf dem Wasser organisiert wird. Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und der gesamte Lieferverkehr, die Post, hier kommt alles auf dem Wasserweg.


Schön ist die Stadt aber auch am Tage allemal 😉 Nur der Charme ….. der entfaltet sich erst in der Nacht wenn die Stadt an Hektik verliert.

Natürlich schaut mal beim Bummeln durch die Gassen rechts und links und schaut insgeheim nach tollen Locations. Das lässt sich wohl als Fotograf nicht ganz vermeiden, Berufskrankheit.


 

 


Und so sollte es nicht verwunderlich sein dass ich mir diverse Plätze, Gassen und Brücken angeschaut habe auf denen ich vor meinem inneren Auge tolle Bilder mit  Modell im einem eleganten Kleid gemacht habe.


Am zweiten Tag war wieder Wasserbus und viel „durch die Stadt laufen“ angesagt. Hier haben wir dann auch nach Murano, der Glasbläserinsel, übergesetzt. Im Prinzip ähnelt Murano Venedig sehr, vielleicht sind die Gassen etwas weiter und alles ist etwas breiter. Aber auch hier, Brücken und Kanäle.


Abends, auf dem Heimweg, ergab sich dann aber noch eine Überraschung für uns. Eine erst kleine Gassen stand ca. 5cm unter Wasser. OK, dann also einen Umweg laufen. Über die nächste Brück, dann rechts abbiegen und …. auch hier stand das Wasser. Gerettet hat uns dann Emily welche in der Wohnung geblieben war, und uns dann mit Gummistiefel bewaffnet entgegen kam.


Später stellte sich heraus dass diese Überschwemmungen in den Wintermonaten in Venedig durchaus bekannt sind, und sich die Einheimischen prima darauf eingestellt haben.

Nun macht es auch Sinn warum es hier in Venedig nur Steinfußböden mit einer mindestens 20cm hohe Fliesenfußleiste in den Wohnungen und Geschäften gibt!


Der dritte und letzte Tag war gezeichnet durch Regen, Gewitter mit Hagel, nassen Füßen, dann wieder Sonnenschein und dem anschließenden Hochwasser. Schön war es trotzdem ! Ach, und hier waren wir dann auch „echt Venezianisch“ essen, was aber eher ein teurer Reinfall war. Ich bin aber bis Dato der Meinung das dass eher am von und ausgesuchten Lokal lag als an der venezianischen Küche.


Ein paar abschließende Worte zu Venedig:

Schön ist es, abends noch viel schöner als am Tag. Es gibt haufenweise tolle Orte an denen ich gerne mit Model fotografieren würde. Landschaftsfotografie geht hier auch prima,  ist nur nicht so mein Ding.

Und …. ich werde auf jeden Fall noch einmal Venedig anreisen, dann mit Modell, den besagten Kleidern und hoffentlich, am ende der Reise, mit eine ganze Menge guter Bilder im Gepäck.


 

 

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